Stellen-Ausschreibung Organist/in

Die Friedenskirche sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Organistin/en zur unbefristeten Anstellung:

Träger:
Evangelischer Stadtkirchenkreis Kassel
Einrichtung/Einsatzort:
Evangelische Kirchengemeinde Friedenskirche mit den Predigtstätten Friedenskirche und Apostelkapelle. Schwerpunkt der ausgeschriebenen Stelle ist die Friedenskirche. Es besteht eine zweite, derzeit geteilt besetzte, Organistenstellen mit Schwerpunkt Apostelkapelle. Organistendienste in der Apostelkapelle sind im Zuge einer auch gegenseitigen Vertretung möglich. Ebenso könnte es zu „Doppeleinsätzen“ in Apostelkapelle und Friedenskirche am gleichen Sonntag kommen. Die Kirchengemeinde verfügt auch über eine besetzte Chorleiterstelle.
zu besetzen zum:
nächstmöglichen Termin
Berufsbezeichnung:
Organist/in
Umfang der Stelle/Wochenstunden:
3,6 Wochenstunden, eine Teilung der Stelle ist möglich
Befristung bis:
unbefristet
Vergütung:
TV-L
Erwartungen:
Der Organistendienst findet nach Absprache mit dem/der dienstvorgesetzten Pfarrer/in an 62 Tagen im Kalenderjahr, abzüglich des tariflich festgesetzten Erholungsurlaubes, statt.
Die Orgel der Friedenskirche wurde 1992 erbaut und ist geeignet für gottesdienstliche und konzertante musikalische Veranstaltungen. Der klangliche Schwerpunkt liegt in Richtung französisch-romantischer Orgelsinfonik. Sie verfügt über 41 klingende Register bei drei Manualen.
Die Orgel der Apostelkapelle wurde 1986 von Marcussen&Sohn erbaut, hat 17 klingende Register, zwei Manuale und Pedal und ist eher kammermusikalisch ausgelegt. Das bautechnisch und klanglich hochwertige Instrument ist primär für die Interpretation vorbarocker und barocker Orgelmusik geeignet. Dadurch bietet es eine optimale stilistische Ergänzung zur Orgel der Friedenskirche.
Erforderliche Berufsabschlüsse:
kirchenmusikalische Prüfung
Konfession:
evangelisch
Bewerbungsende:
15.04.2018
 
Die Bewerbung ist – auch Rückfragen sind – zu richten an:
Kirchengemeinde Friedenskirche
Herrn Pfarrer Carsten Köstner-Norbisrath
Friedrich-Ebert-Straße 249, 34119 Kassel
Telefon: 0561 36727, e-MaiI: pfarramt2.kassel-friedenskirche@ekkw.de
oder
Herrn Pfarrer Matthias Meißner
Olgastr. 14, 34119 Kassel
Telefon: 0561 17972, e-MaiI: pfarramt1.kassel-friedenskirche@ekkw.de
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Kirchenmusik in unserer Gemeinde

[our-team group=“kirchenmusik“]

Hintergrund zu den Orgeln

Die Orgeln der Friedenskirche

Im Bereich der Orgelmusik markieren die drei verschiedenen Instrumente ihre jeweils eigene Epoche in der inzwischen über 100-jährigen Geschichte der Friedenskirche:

  1. Walcker-Orgel: In der an Pfingesten 1908 geweihten Kirche wurde eine zweimanualige Orgel errichtet. Über diese erste Orgel mit 24 Registern ist wenig bekannt. Als Baujahr wird 1907 im Walcker-Opus-Verzeichnis (Nummer 1373) angeben, im Zweiten Weltkrieg ausgelagert, wurde diese ab 1948 wieder genutzt.
  2. Euler-Orgel: Ab 1954 ersetzte ein ebenfalls zweimanualiges Instrument die unter Kriegseinwirkungen stark gelittene nun 46 Jahre alte Walcker-Orgel. Die Euler Orgel wurde 1958 um ein drittes Manual ergänzt (Rückpositiv).
  3. Bosch-Orgel: Die 1992 geweihte dreimanualige Orgel löste das kleinere 38 Jahre genutzte Vorgänger-Instrument ab, welches sich in einem „beklagenswerten Zustand“ befindet.


25 Jahre erklang die Bosch-Orgel als zweitgrößte Kasseler Kirchenorgel. Eine solche Orgel hat ihren Preis: 629 473 Mark und 80 Pfennige – so ist es protestantisch-transparent im Geleit der Orgelfestschrift nachzulesen. Stilistisch stellt sie eine Erweiterung des regionalen Orgelspektrums dar, da sie für die französisch-romantischen Orgelmusik gebaut wurde. Mit der Einweihung der neuen Rieger-Orgel in St. Martin (Kosten: 2,5 Millionen Euro) ist die Bosch-Orgel der Friedenskirche jetzt Kassels drittgrößtes Kircheninstrument.
Der nachfolgende, gekürzte Text aus der Festschrift ‚100 Jahre Friedenskirche‘ stammt von Juergen Bonn, seit 1989 Friedenskirchenkantor. Bis zu seiner Rente war er hauptberuflich als Lektor für Orgelmusik beim Bärenreiter Verlag tätig.
In der am 4. Juni 1908, Pfingsten, eingeweihten Friedenskirche im neugegründeten „Hohenzollernviertel“ wurde ein zweimanualiges Instrument der Orgelbauwerkstätte Walcker mit vermutlich deutsch-romantischem Klangspektrum (vergleiche die Walcker-Orgel der Lutherkirche zu Wiesbaden) und vermutlich pneumatischer Traktur errichtet. Eine Disposition des Instruments liegt dem Verfasser leider nicht vor. Im Vergleich zur gegenwärtigen Bosch-Orgel war das Instrument räumlich weiter zurückversetzt. Der zeittypische Prospekt zeigt eine mittig asymmetrisch und elliptisch gerundete Anordnung von Prinzipal- und, vor diesen angeordnet, weiteren Labialpfeifen vermutlich des Oberwerks. Sämtliche Prospektpfeifen stehen frei, wurden also nicht in ein geschlossenes Gehäuse gesetzt, jedoch seitlich begrenzt von zwei optisch präsenten Pedaltürmen. Der Spieltisch war mittig direkt mit dem Gehäuse verbunden.
Zur damaligen „Orgel- und Sängerempore“ schreibt Ernst Wittekindt1): „Dem Eingang gegenüber ist hinter dem Altar auf niedriger Empore ein Raum für 120 Sänger geschaffen und dahinter die Orgel aufgestellt. Hauptkirchenraum, Orgel und Sängerempore sind durch massive Gewölbe auf Sandsteinrippen überspannt. Die … ganze Anordnung des Innenraums lässt aber schon jetzt erkennen, dass dieser eine gute Akustik und infolge der Stellung von Orgel- und Sängerempore sich zu geistlichen Konzerten im besonderen Maße eignen wird.“ In diesem Kontext erwähnt Wittekindt eine Ostempore, auf der „136 Sitzplätze vorhanden sind“. Ein akustisches Gutachten des Instituts für Schall- und Wärmeschutz (Dr. W. Zeller, Essen) vom 17.12.1962 über die Raumakustik der Friedenskirche belegt, dass in einigen Frequenzbereichen bei leerem Kirchraum ein Nachhall von bis zu 4,5 Sekunden entstand.

Das Foto zeigt den Altarraum der Friedenskirche mit der Walcker-Orgel ab 1908.

Nach Beseitigung der Kriegsschäden fanden ab dem Erntedankgottesdient 1947 wieder Gottesdienste in der Friedenskirche statt. Die nach Göttingen ausgelagerte Walcker-Orgel wurde Anfang 1948 auf der Westempore erstellt und zum Konfirmationssonntag 1948 erstmalig wieder gespielt, hatte jedoch unter Kriegseinwirkungen stark gelitten.
Im Jahre 1954 wurde eine neue Orgel der Orgelbauwerkstätte Conrad Euler, Hofgeismar erbaut. Für den Wechsel des bisherigen Standortes auf die ursprüngliche Ostempore wurden folgende Gründe genannt2):

  • Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen (Kondensfeuchtigkeit) im Chorraum
  • Der Raum reichte nach damaligen Vorstellungen nicht für eine geplante Vergrößerung der Orgel.
  • Die Westempore war räumlich nicht zur Aufstellung eines größeren Chores geeignet.

Charakteristisch für den Orgelprospekt ist ein markanter Mittelturm (ursprünglich mit Zinkpfeifen besetzt), daneben die asymmetrisch ausladende Schweifung mit zwei Prospektpfeifenreihen. Die Prospektpfeifen stehen nicht in einem geschlossenen Gehäuse, es fehlen Pedaltürme. Größere Schwelljalousien wurden im unteren Teil des Gehäuses hinter den Zierstäben platziert. Das Instrument wurde erstmals in der Christvesper des Jahres 1954 vom damaligen Organisten Herrn Georg Raßner gespielt. Die Disposition der ursprünglich zweimanualigen Orgel (1600 Pfeifen) lautete wie folgt3):

Die Euler-Orgel mit dem Rückpositiv im ursprünglichen Zustand auf der alten Ostempore

Elektrische Traktur (Gleichstrom, Spannung 12 Volt), elektropneumatische Kegelladen. 2 freie Kombinationen
Spielhilfen: Tutti, Auslöser, Jalousieschweller Aufgrund der elektrischen Traktur ist der Spieltisch fahrbar und daher variabel platzierbar.
Im November 1958 erfolgte eine Erweiterung der Orgel um ein drittes Manual (Rückpositiv). Die Disposition lautet wie folgt4):



 
 
 
Bereits im Jahre 1969 erfolgte eine Erneuerung am Pfeifenwerk: In den beiden großen Seitenfeldern des Prospekts wurde im Hauptwerk der Principal 8’ von C – f1 in Zinn ausgeführt, Holzgedackt 8’ als Prospektregister im Rückpositiv neu in Zinn geliefert, eine Spitzflöte 4’ im Schwellwerk und ein weitmensuriertes Metallgedackt 8’ mit neuen Pfeifen der tiefen Oktave. Zudem erfolgte im Hauptwerk eine Erneuerung der Rohrflöte 8’ in den beiden tiefen Oktaven.5)
Im Jahre 1988 beschloss der Kirchenvorstand der Gemeinde den Bau einer neuen Orgel, die am Ort der früheren Walcker-Orgel auf der ehemaligen Westempore errichtet wurde. Am 28.03.1991 wurde der Vertrag zum Bau der neuen Orgel durch die Orgelbauwerkstätte Werner Bosch, Sandershausen / Kassel unterschrieben. Zum Neubau hatte man sich entschlossen, da trotz mannigfaltiger Reparaturarbeiten eine Generalüberholung aus funktionstechnischen und künstlerisch-musikalischen Gründen nicht sinnvoll erschien.6) Dazu musste die Wand hinter dem Altar aufgebrochen, die vorhandene Rundung der alten Westempore bis zur ehemaligen Brüstung wiederhergestellt werden.7) Die Orgel wurde unter dem vorhandenen Rundbogen erstellt und seitlich bis zu diesem (mit zwei Seitentüren) geschlossen. Auch aus Gründen der Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen wurde rückseitig eine Dämmwand eingebaut.
Zur Klangkonzeption schrieb Herr OBM Michael Bosch:8) „Die klangliche Konzeption dieses Instrumentes über die gottesdienstlichen Aufgaben hinaus wurde so entwickelt, dass ein Schwerpunkt auf symphonisch-französische Orgelmusik gelegt wird, ohne in dieser Hinsicht zu kopieren. Wir stehen hier … in der Tradition J.S.Bachs, der wir uns immer verpflichtet fühlen. Diese symphonische Konzeption lässt neben einer Höhenstaffelung der Teilwerke auch eine Tiefenstaffelung der Werke erwarten, die dann über die Klarheit und Präsenz des Rückpositivs über die tragende Gravität des Hauptwerks zu einer gewissen Mystik des Schwellwerkklanges führen darf.“ Zum Aufstellungsplatz im Altarraum nannte Michael Bosch in diesem Schreiben folgende „grundsätzlichen Gedanken“:8) „Die Orgel soll durch Form, nicht durch Verzierung wirken. Die Form soll in sich ruhen, um damit dem Betrachter die Möglichkeit zur Sammlung und damit zur Besinnung auf das Wesentliche im Alterraum zu bringen. Dieser Orgelbau ist nicht nur für eine Generation gedacht. Wir wissen nicht, wie unser Tun einmal in 20 oder gar 50 Jahren beurteilt werden wird, wir wollen aber eines nicht tun: den jetzigen Zustand der Kirche durch die Orgelgestalt festschreiben. … Die Orgel soll eine Aussage über ihre Entstehungszeit sein, also modern. Wir sehen nicht, dass sich Moderne auf das Rechteck reduziert, dies ist ein Rückfall in die sechziger Jahre. Dies ist meine Antwort auf den Einwurf, wir würden mit halbrunden Türmen historisieren.“ In einer zeitgleich zur Orgeleinweihung erschienenen Festschrift nimmt der Verfasser auszugsweise wie folgt Stellung 9): „Eine Orgel, auf der die gesamte Bandbreite geschichtlich überlieferter Kompositionsstile authentisch interpretierbar ist, bleibt eine in sich selbst widersprüchliche und daher undurchführbare Fiktion. Insofern ergreift unser Instrument ‚Partei‘ gegenüber den orgelbewegten neobarocken Orgeln der 30er / 60er Jahre mit ihrem hellen und scharfen Klangaufbau, indem es einem mehr grundtönigen Klangcharakter den Vorzug gibt.“
Durch die Rückgewinnung des Chorraumes wurde das Raumvolumen für die Klangentfaltung vergrößert. Ziel der Disposition war zudem die stilistische Erweiterung der Klangvielfalt in der „Orgelstadt“ Kassel. Ein Dispositionsentwurf wurde von dem Organisten der Friedenskirche, Herrn Kantor Juergen Bonn, vorgelegt. Auf diesem beruht weitgehend die folgende endgültige Disposition10):

Die Bosch-Orgel wurde am 13. Dezember 1992 als zweitgrößte Kirchenorgel der Stadt Kassel eingeweiht und mit einem festlichen Orgelkonzert (Werke u.a. von J. S. Bach, César Franck, Max Reger und Sigfrid Karg-Elert) von Kantor Juergen Bonn der Öffentlichkeit vorgestellt. […]
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Fußnoten:
1) Ernst Wittekindt, Das kirchliche Cassel, S. 85; Kassel, 1907
2)Vgl. Schreiben von Kirchenrat Burchard Lieberg an Pfarrer Reiner Remke vom 21.12.1991
3) Bericht über die Abnahme der Orgel von KMD Hermann Lingemann vom 12.02.1955
4) Vgl. Kostenanschlag der Orgelbauwerkstätte Euler vom 23.04.1958
5) Schreiben des Orgelsachverständigen KMD Johannes Rammig an den Gesamtverband der Ev. Kirchengemeinden Kassel vom 14.03.1969
6) Vgl. die Gutachten von BZK Rosemarie Schwarz vom 17.06.1985 und vom Orgelbausachverständigen Martin Kares vom 08.01.1986
7) Vgl. Aktennotiz von Herrn Kirchenbaurat Hans Jürgen Hofmann (Gesamtverband) vom 17.05.1991
8) Aus: OBM Michael Bosch, Schreiben vom 18.03.1992
9) Aus: Juergen Bonn, Gedanken zum Orgelneubau aus der Sicht des Kirchenmusikers, in: Festschrift Die neue Orgel – Friedenskirche Kassel (Hrsg.: Evangelische Kirchengemeinde der Friedenskirche Kassel, 1992)
10) Detaillierte Informationen enthält die anlässlich der Orgeleinweihung gestaltete Festschrift, a.a.O.


Marcussen-Orgel der Apostelkapelle

Nach der Fertigstellung der Kapelle Anfang 1967 reichten die fianziellen Mittel nur für eine kleine, eher provisorische Orgel. Mit viereinhalb Registern wurden bald ihre Grenzen deutlich, vor allem im Hinblick auf die reiche Literatur, die es für dieses Instrument gibt. So entstand der Wunsch nach einer Orgel, die sowohl für den Gottesdienst wie auch für die kirchenmusikalischen Veranstaltungen mehr Möglichkeiten eröffnet.
Das jetzige bautechnisch und klanglich hochwertige Instrument der dänischen Firma Marcussen & Søn ist primär für die Interpretation vorbarocker und barocker Orgelmusik geeignet. Das Instrument ist eine von vier Marcussen-Orgeln in Deutschland. Dadurch bietet es eine optimale stilistische Ergänzung zur Orgel der Friedenskirche. Die Kosten der 1986 gebauten Marcussen-Orgel belaufen sich auf 237 000 Mark.

„Im Vergleich zu den Instrumenten in den großen Kirchen, die durch Nachhall und Weite des Klangs gekennzeichnet sind, ist die Orgel in der Apostelkapelle kammermusikalisch geprägt. Je kleiner eine Orgel ist, desto schwieriger wird ihre Disposition, die Zusammensetzung ihrer verschiedenen Register oder Stimmen. Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, vom Klangcharakter wie von der Tonhöhe her gesehen. Man unterscheidet kräftige, „prinzipalige“ Stimmen – das Fundament jeden vollen Orgelklangs – und weichere, flötenartige Register – notwendiges Gegenüber zu den Prinzipalen. Daneben stehen zusammengesetzte Register mit mehreren Pfeifenreihen, die sehr charakteristische Klangfarben ergeben. Und es gibt die sogenannten Zungenstimen, die etwa eine Trompete oder ein Krummhorn zum Vorbild haben.
Ein Organist wünscht sich eine möglichst große Vielfalt dieser Möglichkeiten – der Raum und die Kosten setzten diesen Wünschen eine Grenze. Für alle, die mit der Orgel weniger vertraut sind, soll vor allem ein kleines Zeichen erläutert werden: ‚ – ein altes Symbol für das Längenmaß „Fuß“. Die längste und damit tiefste von einer zusammengehörenden Pfeifen-Reihe wird in Fuß (etwa 30 cm) gemessen. Bei einem 8′-Register ist die längste Pfeife ungefähr 2,4 Meter hoch. Ein 4‘-Register ist halb so groß und klingt eine Oktave höher. Die Kombination aus mehreren Fußlagen ergibt die charakteristischen Orgelklänge.
Die Disposition der Orgel in der Apostelkapelle wurde (nach vielen Überlegungen) so festgelegt: [siehe Bild]
Die Disposition der neuen Orgel ist von der Orgelbaufirma Marcussen & Sohn in Zusammenarbeit mit dem Orgelbausachverständigen, Kantor Siegfried Rams festgelegt worden. Wertvolle Hinweise sind ebenso Herrn Rainer Böttcher zu verdanken. Es sollte sich eine möglichst große Zahl von unterschiedlichen Klangfarben zusammenstellen lassen. Die neue Orgel sollte in der Lage sein, in den Gottesdiensten die Choräle zu gestalten und die Gemeinde zu begleiten, mit anderen Instrumenten zusammen zu spielen und möglichst viel von dem reichen Erbe alter und neuer Orgelmusik zum Klingen bringen.
Intonation
Ihren eigentlichen, individuellen Charakter erhält eine Orgel dadurch, daß die Pfeifen der einzelnen Register aufeinander abgestimmt werden. In ihren Klangeigenschaften Erfolg und Gelingen eines Orgelneubaus stehen hier auf dem Spiel. Die Orgelbau-Firma hat mit dieser Intonation unserer Orgel Herrn Albrecht Buchholtz betraut, der neben vielen anderen Instrumenten zum Beispiel auch die Orgel im Meldorfer Dom geprägt hat. Er hat auch die Mensuren ausgeabreitet, die die Klangeigenschaften der einzelnen Register festlegen.“[1]

Der zitierte Text stammt wortwörtlich aus der Festschrift der Marcussen-Orgel, die über die Pfarrämter zu beziehen oder am Seitenende downloadbar ist.
[1] Evangelische Friedenskirchengemeine Kassel (Hg.) (1986): Die Marcussen-Orgel der Apostelkapelle zu Kassel.