Gemeindebrief Juni – August 2019

Anfang Juni ist der neue Gemeindebrief 3-2019 erschienen und kann hier eingesehen werden. Die Themen der aktuellen Ausgabe:

Angedacht

Pfarrer Carsten Köstner-Norbisrath (Friedenskirche)

Liebe Leserinnen und Leser,
wissen Sie noch, wie unser Gemeindebrief bis vor kurzem ausgesehen hat? Erinnern Sie sich noch, was Sie da auf der ersten Seite rechts unten gesehen haben?
Die Gemeindemitglieder der Friedenskirche haben da in einem kleinen Logo ihre Friedenskirche wiedererkannt, die Mitglieder der Kreuzkirche haben ihre Kreuzkirche gesehen und die Wehlheidener ihre Adventskirche. Zwar ein gemeinsamer Gemeindebrief, jedoch in drei unterschiedlichen Ausgaben mit drei unterschiedlichen Logos.
Logo der drei Gemeinden

Wenn Sie jetzt auf das Titelblatt schauen, finden Sie rechts unten ein neues gemeinsames Logo. Ich nenne es das „Drei-In-Eins-Logo“. Alle drei Kirchen sind zu erkennen, allerdings stehen sie jetzt viel näher zusammen. Die Unterschiede der drei Gemeinden bleiben natürlich erhalten und kommen z.B. in den verschiedenen Farben zum Ausdruck.
Und worin zeigt sich die neue Gemeinsamkeit?
Die drei Kirchen stehen in unserem neuen Logo dicht nebeneinander, beieinander, sie bilden eine Gruppe. Da wo sich die Silhouetten der Kirchen überschneiden, entstehen nun ganz neue  Farbtöne. Jede der drei Ausgangsfarben bildet mit einer der anderen eine weitere Farbe und schließlich erzeugen alle drei Kirchen-Farben zusammen noch einen weiteren neuen Farbton.
Für mich ist dieses Farbenspiel sinnbildlich für unser Zusammenstehen als drei Gemeinden in der Nachbarschaft. Zusammen können wir mehr als die doppelte Anzahl von Farben erzeugen. Was sonst so spröde als Synergie-Effekt bezeichnet wird, kann hier als vielversprechende Erweiterung unserer Farbpalette entdeckt werden.
Ich freue mich schon darauf, wie wir diese schönen neuen Farben zum Leuchten bringen.
Ihr Pfarrer Carsten Köstner-Norbisrath

Kirchenvorstandswahlen

Am 22. September werden in unseren Gemeinden die neuen Kirchenvorstände gewählt. Doch was macht ein Kirchenvorstand eigentlich? Die Aufgaben sind vielfältig und verantwortungsvoll. Einige Beispiele aus der Rückschau unserer drei Gemeinden auf die vergangenen Jahre zeigen, welche Bandbreite die Arbeit im Kirchenvorstand umfasst.
Neues wagen und etablieren

Das Stadtteilzentrum Vorderer Westen verbindet die Gemeinde Friedenskirche mit den Menschen

Zur Gemeinde der Friedenskirche gehört nun schon seit über fünf Jahren das Stadtteilzentrum Vorderer Westen. Hatte der vorherige Kirchenvorstand den Umbau und die Öffnung des alten Gemeindehauses zum Stadtteil auf den Weg gebracht, war es die Aufgabe der letzten Jahre, dem Stadtteilzentrum ein Profil zu geben, es zu etablieren und den Abläufen eine gewisse Routine zu verschaffen. Eine Initiative aus der Gemeinde heraus führt in zuverlässiger
Regelmäßigkeit das Mittwochscafé durch. Durch verschiedene Beschlüsse hat der Kirchenvorstand vor allem Pfarrer Carsten Köstner-Norbisrath, der für den Betrieb des Stadtteilzentrums zuständig ist, in seiner Arbeit den Rücken gestärkt. Anschaffungen, die die Nutzung des Hauses attraktiver machen sollen, stehen immer wieder auf der Tagesordnung.
Britta Gutsch
Aufgaben des Kirchenvorstandes
Der Kirchenvorstand ist das oberste Leitungsorgan der Gemeinde. Die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher leiten in gemeinsamer Verantwortung mit den Pfarrerinnen und Pfarrern die Gemeinde (vgl. Grundordnung der Landeskirche, Artikel 35).
Wer darf wählen? Alle Glieder unserer Kirchengemeinde ab 14 Jahren.
Wer darf kandidieren? Alle Glieder unserer Kirchengemeinden ab 18 Jahren. Eine Altersgrenze (früher: 70 Jahre) existiert nicht.
Wie kann ich kandidieren? Der Kirchenvorstand ermuntert alle Glieder zur Kandidatur. Ein Wahlvorschlag darf nicht mehr als 16 Namen enthalten. Er muss von zehn wahlberechtigten
Gemeindemitgliedern unterzeichnet sein.
Wie lange dauert die Amtszeit des Kirchenvorstandes? Die Amtszeit beträgt sechs Jahre.
Wie wird gewählt? Neben der Stimmgabe am 22. September, 9 bis 18 Uhr, im Wahllokal Ihrer Gemeinde, können Sie per Brief oder online wählen. Weitere Informationen erhalten Sie mit Ihrer
Wahlbenachrichtigungskarte.
Weitere Informationen

So ist Kirchenvorstandsarbeit

Neben allem, was nottut und unvermeidbar ist, habe ich es bisher noch nie anders erlebt, als dass der Kirchenvorstand im Laufe seiner sechsjährigen Periode auch zu einer vertrauensvollen Gemeinschaft zusammenwächst. Wir können offen und kontrovers miteinander reden, manchmal auch streiten und dann doch eine Linie in den wichtigen Fragen für unsere Gemeinde finden. Ob es dabei um Fragen der konkreten Gottesdienstgestaltung geht oder um den Einsatz unserer finanziellen Mittel, ob über den richtigen Ort für den Einbau einer Toilette in der Kirche diskutiert wird oder um die Umnutzung unserer Gebäude etwa als Wohnraum für eine Flüchtlingsfamilie, immer kommen wir zu einem konstruktiven Ergebnis.
Dabei kommt auch das persönliche Gespräch nicht zu kurz. In der Kreuzkirchengemeinde beginnen wir jede Vorstandssitzung mit der Möglichkeit eines gemeinsamen Abendessens. Jeder kann, niemand muss daran teilnehmen. So sparen die Zeit, die vielleicht direkt von der Arbeit kommen, und haben die Gesellschaft, die sonst alleine essen würden.
Conny Risch

Lohnende Veränderungen

Gleich zu Beginn meiner ehrenamtlichen Arbeit stand der Umbau für den Einzug der Evangelischen Familienbildungsstätte an. Um Platz zu schaffen für Lager und eine kleinere Sakristei, musste der Kirchenraum um eine Fensterbreite verkleinert werden. Eine schwere Entscheidung, die wir mit Unterstützung eines Mediators in guter Zusammenarbeit treffen konnten. Durch die passend zu den Fenstern neu gestaltete Altarwand hat der Raum eine wohltuende Ausstrahlung bekommen. Heute freuen wir uns, als Kirchenvorstand die Gottesdienste in dem schönen Raum vorzubereiten und zu begleiten.
Wenig später standen wir vor der Frage, welchen unserer beiden Glockentürme wir aufgeben wollten. Sowohl der Turm vor dem Katharina-von-Bora-Haus als auch der Turm der Adventskirche war dringend sanierungsbedürftig.
So entschieden wir uns schweren Herzens, die vier Glocken aus dem Turm des Katharina- von-Bora-Hauses in die Adventskirche zu überführen und den baufälligen Turm abreißen zu lassen. Die Sanierungsphase, die der Bauausschuss des Kirchenvorstandes begleitete, war nicht einfach. Am 19. Juli 2010 wurden die geschmückten Glocken in einer feierlichen Prozession zur Adventskirche geleitet und bilden nun mit der Glocke, die den Krieg überlebt hat, ein wunderbares volltönendes Geläut.
Kersti Schwarze

Vorstellung der Kandidaten

Wehlheiden: Am 16. Juni, 11 Uhr Adventskirche. Im Anschluss an den Gottesdienst ist Möglichkeit zu Gespräch mit den KV- Kandidaten.
Friedenskirche: Am 18. August beim Kirchenkaffee (Saal Stadtteilzentrum).
Kreuzkirche: Am 11. August, beim Kirchencafé nach dem Gottesdienst.

GEMEINDELEBEN – KIRCHENVORSTAND KONKRET

Kreuzkirche
Zwei sogenannte stille Kirchenasyle hat es in den letzten Jahren in den Räumen der Kreuzkirche gegeben. Es beeindruckt mich noch heute, mit welchem Ernst der Kirchenvorstand hier zu Sondersitzungen zusammengekommen ist, sich informiert hat, diskutiert hat und schließlich seine Entscheidungen zur Aufnahme der Hilfsbedürftigen getroffen hat. Nun beherbergen wir schon seit Jahren eine siebenköpfige anerkannte Flüchtlingsfamilie. Neben allem, was Kirchenvorstand sonst bedeutet an Gestaltung und Verwaltung des Gemeindelebens, ist das für mich eine besondere Frucht der letzten sechs gemeinsamen Jahre.
Pfarrer Joachim Baier
Friedenskirche
Unvergesslich ist mir die Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand, als die Friedenskirche n e u g e s t a l t e t wurde. Wir setzten uns mit dem künstlerischen Konzept des Restaurators Rolf Gerhard Ernst auseinander: Die Wände wurden farbig gestrichen, großformatige Gemälde von Dietrich Stalmann kamen in den Kirchenraum, dazu eine goldene Wand als spirituelles Zentrum der Kirche. Das waren für uns große Herausforderungen. Die Impulse haben uns aktiviert, wir haben teilweise kontrovers diskutiert, abgewogen und auf alle Fälle viel gemeinsam gelernt. Die Vision des neuen Raumes ließ uns am Ziel festhalten. Das Ergebnis kann sich, wie ich finde, auch nach vielen Jahren noch sehen lassen.
Pfarrer Matthias Meißner
Wehlheiden
Die Zusammenarbeit mit dem KV empfinde ich als sehr wertvoll. Seinem Entschluss ist es zu verdanken, dass ich meine hauptsächliche Arbeitskraft in die Vorbereitung und Durchführung von
Gottesdiensten mit Kindern und Familien investieren kann.
Bei besonderen Anlässen sind wir oft gemeinsam im Einsatz. Das tut gut und stärkt uns, miteinander auf dem Weg zu sein.
In schöner Erinnerung ist mir der Familiengottesdienst am Ostersonntag, für den wir am Tag zuvor schon mit viel Freude die Vorbereitungen getroffen haben. Dabei erleben wir Gemeinschaft und teilen nicht selten, was uns auch persönlich bewegt. Das ist mir sehr wichtig.
Pfarrerin Gudrun Schlottmann

Ungewöhnliche Einladung: Gebet in der Moschee

In wie vielen Moscheen in Kassel wurde wohl am 10. April 2019 gegen 17.30 Uhr zum Gebet gerufen? Wer kennt die Zahl der islamischen Gebetshäuser in Kassel und Umgebung? Die Einladung zum Gebet gilt allen, die teilnehmen möchten. So auch uns, die wir als Vertreter christlicher Gemeinden aus Kassel zur vierten Zusammenkunft mit Geistlichen und Ehrenamtlichen aus den Moscheegemeinden Kassels, Baunatals und Melsungens in die Al Huda Moschee gekommen waren.
Diesmal hatte das Islamische Zentrum in der Josephstraße eingeladen, das aufgrund der vielen verschiedenen dort vertretenen Nationen Deutsch als Gottesdienstsprache hat. Nachdem bei früheren Treffen die Themen „Fasten“ und – im November 2018 in der Friedenskirche – „Gebet“ im Mittelpunkt gestanden hatten, ging es diesmal um die eigene Einstellung zur Heiligen
Schrift und um die Koran- oder Bibelstelle, die für den einzelnen Teilnehmer besondere Bedeutung hat. Die persönlichen Beiträge dazu werden mir in Erinnerung bleiben.
Gottfried Elsas

Nachbarschaft: Aus den Gemeinden der Kreuzkirche und Wehlheiden

  • Gottesdienst zur Wehlheider Kirmes Sonntag, 18. August, 10 Uhr, Festplatz Kohlenstraße •
  • Unter Feigenbaum und Weinstock: Ausstellung Kreuzkirche vom 25. August – 6. Oktober, Eröffnung: Sonntag, 25. August, 11 Uhr mit dem Gottesdienst.
  • O! Orgel – Orgelentdeckertag am 8. September 2019