Das teilte Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Ilona Friedrich jetzt mit, nachdem am Abend zuvor die Preisvergabe bei einem vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration ausgerichteten Festakt bekannt gegeben worden war.
Runder Tisch fördert Austausch und Begegnung
Die Hessische Landesregierung verleiht den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Integrationspreis an hervorragende Projekte und Initiativen, um die Zusammengehörigkeit aller in Hessen lebenden Menschen zu stärken und sichtbar zu machen. Der erste Preis ging an das Projekt aus Offenbach „Meschugge- Der Hass, der uns spaltet, geht uns alle etwas an“ vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Offenbach e.V. Fünf Projekte wurden in diesem Jahr gemeinsam mit dem zweiten Platz ausgezeichnet, neben dem Kasseler „Runden Tisch der Religionen“ ähnlich gelagerte Einrichtungen in Dreieich, Gießen, Frankfurt a.M. und Fulda. Als Preisgeld erhält Kassel 1.500 Euro.
„Wir freuen uns über Auszeichnung und Anerkennung der gemeinsamen Arbeit. Der Runde Tisch der Religionen fördert den Austausch und die Begegnung und die Religionsgemeinschaften übernehmen Mitverantwortung für ein friedliches Miteinander in unserer Stadt. In Zeiten von Populismus, Gewalt, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit ist der Runde Tisch wichtiger denn je“, so Bürgermeisterin Friedrich.
Der Runde Tisch der Religionen
Der Runde Tisch der Religionen ist ein überkonfessioneller und interreligiöser Arbeitskreis von Gemeinden verschiedener Glaubensgemeinschaften, der in Kassel seit dem Jahr 2010 existiert. Insgesamt sind 15 Gemeinden und Organisationen aktiv dabei, die mehrere Tausend Mitglieder repräsentieren.
Er wird vom städtischen Integrationsbeauftragten moderiert und versteht sich als Plattform eines gleichberechtigten Dialogs. Im Gegensatz zum „Kasseler Rat der Religionen“, in dem hochrangige Präsentantinnen und Repräsentanten der Glaubensgemeinschaften gemeinsam mit dem Oberbürgermeister beraten, sind beim Runden Tisch vor allem aktive Gemeindemitglieder und Seelsorgerinnen und Seelsorger vertreten.
Aktuelles Schwerpunktthema ist „Antisemitismus in Kassel“. Die kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlich brisanten Themen wird nicht ausgeklammert, sondern intensiv geführt. Bei sieben Treffen im Jahr werden Informationen aus den Gemeinden ausgetauscht, bi- und mulitlaterale Aktionen initiiert sowie Themenschwerpunkte vereinbart, die in öffentlichen Sitzungen zusammen mit externen Referentinnen und Referenten bearbeitet werden. Das jährliche gutbesuchte „Fest der Begegnung“ wird reihum von interessierten Mitgliedsgemeinden organisiert. Der vom Gremium entwickelte „Stadtplan der Religionen“ bietet einen Überblick der zahlreichen religiösen Stätten in Kassel und wird 2020 neu aufgelegt. (20.11.2019)