Nach Vorgaben der Landeskirche müssen die Kirchen bewertet werden. Damit soll die Baumittelvergabe besser gesteuert werden. Die Zuordnung zu einer Kategorie soll festlegen, welche Baumaßnahmen für eine Kirche durch die Landeskirche finanziell unterstützt werden und welche nicht.
Die Beschlussvorlage sehe vor, dass die Martinskirche als überregionale Kirche benannt werde, alle anderen Kirchen als regionale, führte Stadtdekanin Barbara Heinrich aus. Gemäß den Vorgaben der Landeskirche hätte Kassel vier weitere Kirchen als überregionale ausweisen können. „Sowohl die Kriterien, die zur Bewertung der Kirchen vorgegeben waren, als auch deren Gewichtung haben kein eindeutiges, plausibles Ergebnis für eine Rangfolge geliefert“, sagte Heinrich. Das Baudezernat der Landeskirche habe zugesagt, dass dem Stadtkirchenkreis mit dem vorgelegten Vorschlag kein finanzieller Nachteil entstehe, führte Heinrich weiter aus.
Solidarität üben
Bedenken gab es seitens einiger Synodaler, dass es zu einem späteren Zeitpunkt negative Auswirkungen habe, wenn keine differenzierte Klassifizierung vorgenommen würde. Diesem Einwand trat Pröpstin Katrin Wienold-Hocke entgegen: „Die Baumittelverteilung ist nicht an eine Rangfolge gebunden.“ Pfarrer Carsten Köstner-Nobisrath (Friedenskirche), der der Arbeitsgruppe zur Kategorisierung angehörte, bekräftigte ebenfalls: „Alle Kirchen sollen gebrauchsfähig sein. Ein undichtes Dach wird repariert, eine defekte Heizung in Stand gesetzt, ungeachtet dessen, wie eine Kirche eingruppiert wäre.“ Auch Pfarrerin Petra Fuhrhans (Südstadtgemeinde) machte sich für die Vorlage stark. Eine Konkurrenz unter den Gemeinden sei nicht zielführend. Vielmehr gehe es darum, solidarisch das Beste für die Kirchen und Gemeinden zu erreichen. Die Synodalen stimmten abschließend mehrheitlich für die vorgelegte Kategorisierung.
Lebensbedingungen älterer Menschen verbessern
Die Stadtsynodalen beschlossen außerdem einen Antrag an die Landessynode zu richten, sich verstärkt gegen Altersarmut einzusetzen. Dem vorangegangen war ein Impulsreferat von Bürgermeisterin Ilona Friedrich zum Thema „Kommunale Strategien bei Altersarmut“. Bei allen Bemühungen der Stadt der Altersarmut zu begegnen, hätten die Kirchen und Sozialverbände ein Gewicht, das nicht unterschätzt werden dürfe, so Friedrich. Die Schaffung bezahlbaren, altersgerechten Wohnraums, aber auch die Förderung von Teilhabe, Räumen zur Begegnung, ehrenamtlichen Engagements und Vernetzung der Akteure seien wichtige Leitlinien.
Neuer Vorsitz im kirchenmusikalischen Ausschuss
In ihrem Bericht informierte Stadtdekanin Barbara Heinrich u.a. darüber, dass der kirchenmusikalische Ausschuss in seiner jüngsten Sitzung Christoph Illian zum neuen Vorsitzenden bestimmt habe. Illian ist Gemeindereferent und hat unter anderem eine Profilstelle für musikalische Jugendarbeit inne. (23.11.2018)