Kassel (epd). Angesichts der wachsenden Zahl von Flüchtlingen in Hessen hat der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, die Kirchengemeinden der Landeskirche um Unterstützung aufgerufen.
Konkret könnten dies Besuche in den Unterkünften oder Einladungen in Kirchengemeinden sein, schreibt Hein in einem Brief an die Gemeinden. Denkbar sei auch die Einrichtung von Treffpunkten, Cafés oder die Veranstaltung von Festen, Fußballspielen und anderen Aktivitäten. In Absprache mit den zuständigen Betreuern könne den Flüchtlingen auch durch Deutschunterricht, Begleitung bei Behördengängen oder etwa bei der Kinderbetreuung geholfen werden.
Hein kündigte ferner an, demnächst ein landeskirchliches Freizeitheim zum Teil für die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Entgegen den sonstigen Einsparungen im landeskirchlichen Haushalt seien zudem die Stellenanteile für Flüchtlingsberatung und die Begleitung von ehrenamtlichem Engagement für Flüchtlinge erhöht worden, betonte Hein. Viele Kirchengemeinden engagierten sich schon seit geraumer Zeit für die Aufnahme von Flüchtlingen.
Hein wies darauf hin, dass sich nach biblischem Maßstab die Qualität einer Gesellschaft daran messe, wie sie mit den Schwachen und Fremden in ihrer Mitte umgehe. Aufgabe der Christen sei es auch, Vorurteilen und Fremdenhass entschieden entgegenzutreten und mitzuhelfen, Konflikte in Kommunen konstruktiv zu bearbeiten.
In den Landkreisen Marburg-Biedenkopf, Hersfeld-Rotenburg sowie in Calden bei Kassel sind in den vergangenen Wochen innerhalb kurzer Zeit große Aufnahmelager entstanden. Der Regierungspräsident des Regierungsbezirkes Kassel, Walter Lübcke (CDU), hatte unter anderem auch Kirche und Diakonie um Hilfe bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben gebeten.
In der Friedenskirchengemeinde koordiniert der Arbeitskreis Frieden und Ökumene die Flüchtlingsarbeit.
// lk, Stand: 2. August mit Material des epd und ekkw. de | Foto: medio.tv/schauderna