Ökumene

Ökumene meint den Dialog verschiedener christlicher Konfessionen. Unserer Kirchengemeinde ist die Zusammenarbeit von Christen und Christinnen unterschiedlicher Konfessionen ein wichtiges Anliegen. Daher bestehen enge Kontakte zu den christlichen Nachbargemeinden:

Katholische Pfarrgemeinde St. Maria (Rosenkranzkirche am Bebelplatz)

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altDie Kirche St. Maria, auch Rosenkranzkirche genannt, wurde am 17.06.1901 geweiht. Sie befindet sich am Kasseler Bebelplatz, zur Pfarrgemeinde gehören ca. 3600 Katholiken. Mit den katholischen Brüdern und Schwestern besteht eine Kanzelgemeinschaft.

Das heißt, es werden gemeinsame Vespern gefeiert, bei denen die auswärtige Gemeinde den Gastprediger stellt. So feiern beide Gemeinden traditionell am Pfingstmontag um 18 Uhr eine Vesper, jährlich wird zwischen katholischer und evangelischer Kirche gewechselt. 2016 fand diese Pfingstvesper in der Friedenskirche statt, Pfarrer Schupp predigte. 2017 wird die Vesper in der Rosenkranzkirche mit evangelischer Predigt gefeiert. Im Anschluss treffen sich die Gemeinden zum gemeinsamen Essen und Austausch.

Weitere Gottesdienste werden gemeinsam gefeiert, so die jährlichen Schulanfängergottesdienste für die Herkules- und Heinrich-Schütz-Schule. Während das evangelische Gemeindehaus umgebaut wurde, waren viele unserer Gruppen und Kreise im katholischen Gemeindehaus beherbergt.

Die katholischen Nachbargemeinden von St. Maria sind die Pfarreien Maria – Königin des Friedens, St. Michael und Herz Mariä; zusammen bilden die eigenständigen Pfarreien einen Pastoralverbund.

Alt-Katholische Gemeinde Kassel (Johannes-Gemeindezentrum Friedrich-Ebert-Str. 111)

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alt Die alt-katholische Gemeinde besteht aus rund 120 Gliedern, die in ganz Nordhessen wohnen. Zwischen unseren beiden Gemeinden besteht eine Kanzel- und Tischgemeinschaft. Es werden also nicht nur gemeinsame Gottesdienste (u.a. Ewigkeitssonntag) gefeiert, sondern auch gegenseitig zum Abendmahl eingeladen. Die Gemeinde schreibt: „Wir sind offen für die Gemeinschaft aller Christen – auch am Tisch des Herrn. Mit der anglikanischen Kirchengemeinschaft stehen wir seit 1931 in voller Gemeinschaft. Mit der Evangelischen Kirche in Deutschland haben wir eine Vereinbarung zur gegenseitigen Einladung zum Abendmahl getroffen.“

Die alt-katholische Kirche ist von der römisch-katholischen Kirche selbstständig. Die Abspaltung erfolgte 1870 als sich der Papst beim 1. Vatikanischen Konzil in Rom für unfehlbar in Fragen des Glaubens und der Moral bezeichnete. Die Gegenthese der Alt-Katholiken lautet: „Wir bekennen uns zu unserer menschlichen Fehlbarkeit und versuchen, aus dem Wissen zu leben, dass jeder Einzelne sowie die ganze Kirche immer reformbedürftig und auf Vergebung angewiesen ist“. Alt-katholische Pfarrer müssen nicht zölibatär leben, es werden auch Frauen ordiniert. Geschiedene und Wiederverheiratete werden weder diskriminiert noch von den Sakramenten ausgeschlossen. Gemeinde und Bistum sind demokratisch strukturiert. Auf Pfarrebene ist die Gemeindeversammlung das oberste Entscheidungsorgan (von ihr wird u.a. der Pfarrer gewählt). Auf Bistumsebene ist dies die Synode, die zu 2/3 aus Laienabgeordneten der Gemeinden besteht; sie hat das Bischofswahlrecht.

Evangelische-Freikirchliche Gemeinde Kassel-West (Kirche im Hof)

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altDer evangelisch-freikirchlichen Gemeinde gehören rund 125 Glieder an, sie finanziert sich ohne Kirchensteuer und ist Mitglied im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland. Gemeinsam mit der römisch-katholischen und der alt-katholischen Gemeinde gestalten die Baptisten und die Friedenskirchengemeinde jährlich die ökumenische Bibelwoche. Der letzte Sonntag im Januar, Bibelsonntag, ist Anlass für eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der vier Gemeinden.
• 2014 waren sieben Abschnitte aus der Josefsgeschichte Wochenthema,
• 2015 der Brief des Paulus an die Galater,
• 2016 Ausschnitte aus dem Buch Sacharja und
• 2017 Texte aus dem Matthäus-Evangelium

Zentraler Gedanke der Freikirche ist die bewusste persönliche Entscheidung in der Frage der Kirchenmitgliedschaft. Mitglied einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde wird, wer sich nach dem Vorbild der ersten Christen öffentlich zu Jesus Christus bekennt und sich auf seinen Namen taufen lässt. Aus dieser Praxis der Glaubenstaufe resultiert auch die Bezeichnung Baptisten. Zum Taufverständnis schreibt die Gemeinde: „Wer als Glaubender in einer anderen Kirche getauft wurde, kann durch Beschluss der Gemeindeversammlung aufgenommen werden. Wer in einer anderen Kirche als Säugling getauft wurde, der kann auf der Liste der Freunde unserer Gemeinde geführt werden. Damit hat er oder sie bei fast allen Angelegenheiten Sitz und Stimme in der Gemeindeversammlung. Über die Aufnahme entscheidet ebenfalls die Gemeindeversammlung.“

Rumänisch-Orthodoxe Gemeinde Kassel (Apostelkapelle im Aschrottpark)

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Zu Ostern 2014 gründete sich die rumänisch-orthodoxe Gemeinde Kassel in der Apostelkapelle im Aschrottpark. Die gemeinsame Nutzung der selben Gottesdienststätte ist Zeichen einer sichtbaren Ökumene. In der rumänisch-orthodoxen Liturgie wird sonntäglich für die Gründer der Kirche, in der Gottesdienst gefeiert wird, gebetet. Somit ist der Gottesdienst in der Apostelkapelle immer ökumenisch. Die Gemeinde lädt herzlich zur Gottesdienstteilnahme ein. Ein zweisprachiges Buch hilft beim Überwinden der sprachlichen Barriere. Über gemeinsame Aktivitäten mit der noch jungen Gemeinde werden wir informieren.

Arbeitskreis christlicher Kirchen Kassel (ACK)

Folgende Kasseler Kirchen arbeiten im Arbeitskreis christlicher Kirchen (kurz ACK) zusammen an Projekten:
• Evangelische Kirche
• Römisch-Katholische Kirche
• Alt-Katholische Kirche
• Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
• Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten)
• Evangelisch-methodistische Kirche
• Griechisch-Orthodoxe Kirche
• Russisch-Orthodoxe Kirche (Moskauer Patriarchat)

Folgende Kirchen bzw. Gemeinden haben einen Gaststatus:
• Freie evangelische Gemeinde (FeG)
• Landeskirchliche Gemeinschaft Friedenshof
• Evangelische Gemeinschaft e.V. L4
• Adventgemeinde, Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten
• Russisch-Orthodoxe Kirche (Auslandskirche)
• Jesus Centrum (Pfingstgemeinde)

Dem Vorstand der Arbeitsgemeinschaft gehören Dekanin Barbara Heinrich (Vorsitzende, Ev. Kirche), Dechant Harald Fischer (Röm.-Kath. Kirche) und Superintendent Jürgen Schmidt (SELK) sowie George Mavrommatis (Griech.-Orth. Kirche) mit beratender Stimme an. Weitere Informationen zur Ökumene in Kassel erhalten Sie hier.

// lk, Stand: 27. Februar 2017