Stellungnahme des Rats der Religionen Kassel zur geplanten Waffenbörse in Kassel im Jahr 2021

Der Rat der Religionen Kassel engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 2011 für das friedliche und gleichberechtigte Miteinander aller Menschen in Kassel, gleich welcher Religion und Herkunft, und lehnt jede Form von Diskriminierung, Terror und Gewalt im Namen von Religion entschieden ab.

Dazu gehört auch die Distanzierung von religiöser Intoleranz und jeglicher Form von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.
Die gewalttätigen Anschläge in Halle im Herbst 2019 und in Hanau im Februar 2020 mit ihren antisemitischen und ausländerfeindlichen Motiven sind nur zwei Beispiele und zeigen deutlich, dass Waffengebrauch kein Spiel ist, und erfordern die Notwendigkeit, hier Position zu beziehen.
Waffen bringen Vernichtung, Frieden dagegen Aufbau. Der Rat der Religionen begrüßt und unterstützt die Haltung der Stadt Kassel, eine geplante Waffenbörse in den Kasseler Messehallen zu untersagen. Waffen sind keine Schmuckstücke und keine Alltagsgegenstände. Waffen werden ausschließlich zum Töten hergestellt. Ihr Besitz darf nicht verharmlost oder bagatellisiert werden.
Sie dienen nicht dem friedlichen Zusammenleben und dem gegenseitigen Respekt, den die heutige Zeit von uns allen abverlangt. Von daher spricht sich der Rat der Religionen entschlossen gegen eine Waffenbörse in Kassel in diesem Jahr und auch für die Zukunft aus. Kassel, im März 2021 Der Sprecherrat des Rats der Religionen Kassel Mahmut Eryilmaz, Esther Haß, Dekanin Barbara Heinrich.