Musikalischer Gottesdienst: „Weiche, Lust und Fröhlichkeit“

Sonntag, 7. März 2021, 10.30 Uhr • Friedenskirche

Die Passionskantate „Weiche, Lust und Fröhlichkeit“ von Georg Philipp Telemann (1681-1767) wird in den liturgischen Verlauf des Gottesdienstes, der mit Pfarrer Carsten Köstner-Norbisrath gefeiert wird, eingebettet.

Anmeldung zum Gottesdienst erforderlich:
Vor- und Nachname, Anschrift, Telefonnummer
per Mail: pfarramt.kassel-friedenskirche-2@ekkw.de / per Telefon: 0561-36727
Das Entstehungsjahr der Kantate „Weiche, Lust und Fröhlichkeit“ (TVWV 1:1536) ist nicht bekannt; wahrscheinlich ist sie in Frankfurt entstanden. Telemann war mit knapp 31 Jahren im Februar 1712 zum städtischen Musikdirektor und zum Kapellmeister der Barfüßer-, etwas später auch der Katharinenkirche ernannt worden und blieb dort bis zu seiner Berufung auf das Amt des Director Musices in Hamburg im Jahr 1721.
Die fünfsätzige Kantate (drei Arien, zwei Secco-Rezitative, von denen das zweite in einem Arioso endet) ist sehr sparsam besetzt: neben der hohen Solostimme (Sopran oder Tenor) nur mit konzertierender Viola und Basso continuo. Telemanns Mitarbeiter und späterer Nachfolger Johann Balthasar König hat das Instrumentarium um eine Oboe und zwei unisono geführte Violinen erweitert. Im Gottesdienst wird die Originalfassung musiziert.
Die drei Da-capo-Arien sind sehr ähnlich aufgebaut. Sie stehen alle in A-Dur, mit einem recht kurzen kontrastierenden Mittelteil in Moll (damit ist schon angedeutet, was in der letzten Arie auch ausgesprochen wird: dass die Fastenzeit eigentlich eine frohe Zeit ist, die Herz und Seele erfreut). Die Solostimme musiziert mit der konzertierenden Viola im Dialog.
Die zweite Arie sticht dadurch heraus, dass die Rede des Tenors von der Viola nicht musikalisch wiederholt, sondern lautmalerisch bekräftigt wird: Nachdem der Tenor gesungen hat „Um uns Verfluchte zu erlösen, wird der Erlöser selbst ein Fluch“ setzt die Viola diesen Fluch – unterstützt vom Continuo – furios in Musik um.
„Tod! Tod! Du kannst mich nicht verderben. Durch meines Jesu Sterben leb ich in der Ewigkeit.“ So lautet die musikalisch eindringlich dargestellte Botschaft, die den letzten Satz der Kantate beschließt.
Es musizieren:
Eleonora Licht El-Khoury, Viola
Julia Reingardt, Orgel
Hans-Christian Richter, Tenor