7. November: Gedenken an Pogromnacht 1938

In Gedenken an die Pogromnacht 1938 findet eine Gedenkfeier am Donnerstag, 7. November, ab 18 Uhr im Bürgersaal des Kasseler Rathauses statt. Mit dem Läuten der Osanna-Glocke beginnt dann um 22 Uhr ein Ökumenisches Friedensgebet in der Martinskirche. In der Andacht wird es auch um den wachsenden Antisemitismus heute gehen. Gemeinsam soll nach Wegen des Friedens gesucht werden. Mitwirkende sind Pfarrer Dr. Willi Temme, Pastoralreferentin Beatrix Ahr und KMD Eckhard Manz.

Gedenkfeier im Rathaus
Zur Gedenkfeier im Rathaus sind szenische Darbietungen und musikalische Beiträge, unter anderem auch die Uraufführung „23-Languages“ von Regine Brunke geplant. Die Komposition hat ihren Ausgangspunkt im Denkmal zu Ehren der Opfer auf dem Gelände der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, welches in 23 Sprachen die Leiden der während des Nationalsozialismus deportierten Menschen erinnert und den Holocaust für alle Zeiten anmahnt. Außerdem begleiten die Schülerinnen und Schüler der Herderschule Kassel die Veranstaltung und erinnern an Dr. Lilli Jahn, eine deutsche Ärztin jüdischen Glaubens, die dem Nationalsozialismus zum Opfer fiel.
Veranstalter sind die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und die Stadt Kassel in Kooperation mit dem Evangelischen Stadtkirchenkreis, Katholischen Dekanat Kassel, der VHS Region Kassel, Gedenkstätte Breitenau, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Sara-Nussbaum-Zentrum Kassel und dem Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“.
Hintergrund:
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 steckten die Nationalsozialisten in Deutschland hunderte Synagogen in Brand. Tausende jüdische Geschäfte wurden zerstört und Friedhöfe geschändet. Viele Juden wurden verschleppt und ermordet. Die Pogromnacht gilt als Auftakt zur systematischen Vernichtung der jüdischen Bevölkerung.
In Kassel fanden die Ausschreitungen gegen jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger bereits am 7. November, also zwei Tage früher, statt. Hier wurden in jenen Novembertagen die ersten Steine gegen Synagogen geworfen.
(06.11.2019)

Foto: medio.tv/Schauderna