Hein sprach auf einer Kundgebung vor dem Regierungspräsidium in Kassel. Angesichts des Mordes an Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke und der beunruhigenden Geschehnisse der vergangenen Wochen hatte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck und die Stadt Kassel gemeinsam mit einem breiten Bündnis von Institutionen und Organisationen die Menschen in der Region dazu aufgerufen, sich gemeinsam für Demokratie, Toleranz, Vielfalt und Weltoffenheit einzusetzen. Die Kundgebung, zu der nach Angaben von Stadt und Polizei Kassel rund 10.000 Menschen gekommen waren, stand unter dem Motto «#Zusammen sind wir stark!».
Keine Toleranz gegenüber rechtsradikaler Intoleranz
Bischof Hein zeigte sich in seiner Rede erschrocken darüber, dass dem Treiben der rechtsradikalen Szene in Kassel viel zu lange zugeschaut worden sei. Doch Lübckes gewaltsamer Tod habe die Stadtgesellschaft aufgerüttelt und eine sie in dem gemeinsamen Widerstand gegen rechtsradikale Gewalt: «Wir tun es heute – und es ist nicht zu spät dazu, nun gemeinsam zu handeln! Menschenrechte und Humanität dürfen niemals zur Disposition stehen.»
Es sei für die Zivilgesellschaft unerträglich, dass politisch Verantwortliche in Kommunen und Ländern mit dem Tod bedroht würden. Hein machte deutlich: «Ein Beschwichtigen und Abwiegeln geht nicht mehr! Es schadet unserem solidarischen Zusammenleben!» Umso mehr sei er dankbar, dass viele Menschen heute auch auf dieser Kundgebung ein klares Zeichen setzten: «Mit uns nicht!» (medio/epd, 27.06.2019)