Kassel/Fulda (medio). Die beiden nordhessischen Bischöfe, Dr. Martin Hein (Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck) und Dr. Michael Gerber (Bistum Fulda) rufen gemeinsam zur Teilnahme an der Europawahl am 26. Mai auf. Die Leitenden Geistlichen beider Konfessionen richten sich in einer Kanzelabkündigung / Aussendung an die Kirchenmitglieder in 715 evangelischen und 274 katholischen Gemeinden, heißt es in einer Mitteilung der Landeskirche.
In dem Aufruf, der am kommenden Sonntag, 19. Mai, in den Gottesdiensten verlesen wird, betonen Hein und Gerber die Bedeutung der Europawahl für die Zukunft Europas. Vor mehr als 60 Jahren als Wirtschaftsidee gestartet, habe sich Europa im Laufe der Zeit zum «größten Friedensprojekt der Weltgeschichte» entwickelt. Beide sind sich einig, dass dieser Frieden nur gemeinsam, d. h. mit allen Menschen und mit allen Ländern in der Europäischen Union, gesichert werden könne: «Die Verantwortung füreinander kennt dabei keine nationalen Grenzen, wie auch unser Glaube keine Grenzen zwischen den Menschen kennt.»
Mit Sorge stellen Hein und Gerber fest, dass sich in vielen europäischen Ländern europafeindliche Stimmen mehrten und so den Frieden und den Zusammenhalt gefährdeten. Dennoch habe Europa bei vielen Bürgerinnen und Bürgern nichts an Attraktivität verloren. Gerade junge Menschen hätten Freude am unbegrenzten Reisen und an der Begegnung mit anderen Menschen in ganz Europa. Viele engagierten sich auch über die Ländergrenzen hinweg für den Erhalt der Schöpfung: «Sie haben erkannt, dass Frieden, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit nur in einem gemeinsamen Europa möglich sind.»
Beide Leitenden Geistlichen sind sich bewusst, dass Europa von der Beteiligung seiner Bürgerinnen und Bürger lebt. Daher schließen sie mit dem eindringlichen Appell: «Wir haben am 26. Mai die Möglichkeit, durch unsere Teilnahme an der Europa-Wahl und die Unterstützung der demokratischen Parteien die Zukunft Europas mitzugestalten.»
Wir dokumentieren die Kanzelabkündigung im Wortlaut:
«’Suche Frieden und jage ihm nach!‘ – So heißt es in Psalm 34,15. Was für die Menschen zu biblischen Zeiten galt, ist auch heute höchst aktuell.
Vom 23. bis 26. Mai 2019 findet die 9. Direktwahl des Europäischen Parlaments statt. Fast 400 Millionen Menschen sind zur Wahl aufgerufen und werden über die Zukunft Europas mitentscheiden. Vor mehr als 60 Jahren entstand zunächst eine Wirtschaftsidee, aus der mittlerweile das größte Friedensprojekt der Weltgeschichte erwachsen ist. Dieser Frieden kann nur gemeinsam gesichert werden: mit allen Menschen und Ländern in der Europäischen Union. Die Verantwortung füreinander kennt dabei keine nationalen Grenzen, wie auch unser Glaube keine Grenzen zwischen den Menschen kennt.
In vielen Ländern mehren sich jedoch europafeindliche Stimmen und gefährden den Frieden und den Zusammenhalt. Auch der Brexit verunsichert die Menschen. Dennoch hat Europa nicht an Attraktivität verloren. Gerade junge Menschen begeistern sich für Europa: Sie genießen das unbegrenzte Reisen, haben Freude an Begegnungen in ganz Europa und engagieren sich über Ländergrenzen hinweg für den Erhalt unserer Schöpfung. Sie haben erkannt, dass Frieden, Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit nur in einem gemeinsamen Europa möglich sind.
Europa lebt davon, dass sich Menschen beteiligen. Wir haben am 26. Mai die Möglichkeit, durch unsere Teilnahme an der Europa-Wahl und die Unterstützung der demokratischen Parteien die Zukunft Europas mitzugestalten.»