Das Hauptportal der Friedenskirche sah im ursprünglichen Bauzustand anders aus. Die schwere Bombennacht vom 22. Oktober 1943 hatte die Friedenskirche bis auf einen Dachbrand, der von Pfarrer und Küster gelöscht wurde, überstanden. Auch danach kam es bei anderen Angriffen immer wieder zu Bränden, bis schließlich am 1. Januar 1945 mittags eine Sprengbombe das Portal zerstörte und einige Wochen später durch den Luftdruck einer in der Nähe niedergehenden Mine das Tonnengewölbe der Kirche zerrissen und durch hochgeschleudertes Gestein zerschlagen wurde (vgl. Gemeindebrief Nr. 142 Juni/Juli 1978).
Ein neues, nicht mehr doppeltoriges, nun verschlanktes Portal wurde nach Plänen von Dipl. Ing. Moos (Architekturbüro Wittrock) 1949 errichtet. Im Vorraum des neuen Portals sieht man unversehrt den Grundstein vom 27. März 1906 und, aus den Trümmern gerettet, den dornengekrönten Christuskopf. Der Raum ist geprägt von zwei großen Tafeln mit Bibelzitaten aus dem Römerbrief. Das Zitat auf der linken Schrifttafel entstammt den Versen 38-39 aus dem achten Kapitel. Auf der Tafel rechts der Türe zum Kirchraum sind die Verse 8-9 aus dem vierzehnten Kapitel zu lesen. Das Glasfenster über der Eingangstür ist im Stil der 1950er Jahre gehalten.
Auf Anregung des damaligen Pfarrers Woldemar Kost wurde 1953 in der Vorhalle eine Gedenkstätte für die in den beiden Weltkriegen gefallenen und vermissten Gemeindeglieder geschaffen. Auf insgesamt vier Tafeln sind deren Namen aufgeführt, darunter 728 Tote. Hierzu zählen auch Frauennamen. Diese Frauen waren u.a. als Flakhelferinnen eingesetzt. Die Gedenkstätte wurde unter der künstlerischen Mitwirkung von Helga Rudolph geschaffen und am 26. Juli 1953 durch Pfarrer Kost geweiht (vgl. Gemeindebrief Nr. 26 Mai/Juni 1958). Kost positionierte sich innerhalb des Kirchenkampfes deutlich durch den Eintritt in die NSDAP (1. Mai 1933) und seine zeitweisen Aktivitäten bei den „Deutschen Christen„. Aus heutiger Sicht erscheint Kosts innere Nähe zum Nationalsozialismus überaus problematisch. Von den Alliierten wurde er als „Mitläufer“ eingestuft und mit einer hohen Geldstrafe (2.000 Reichsmark) belegt.
Über der Glastüre, die zum Kirchinnenraum führt, befindet sich ein Christuskopf. Direkt gegenüber dem Buntglasfenster mit den Posaunen-Engeln verleiht die aus den Trümmern geborgene Sandstein-Skulptur dem Gedenkraum eine würdevolle Ausstrahlung. Zwei große Vasen in wilhelminischem Stil zieren die Vorhalle. Zwei weitere gusseiserne Vasen befinden sich rechts und links des Altars. Vor dem Altarraum der Kirche stehen zwei Amphoren im selben Stil.
Die Sprüche auf den beiden Tafeln stammen aus dem Römer-Brief, Luther-Bibel 1912. Auf der linken Tafel stehen die Verse 38 und 39 aus dem achten Kapitel:
[Denn] ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch keine andere Kreatur mag uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserm HERRN.
Auf der rechten Tafel sind die Verse 8 und 9 aus dem vierzehnten Kapitel zu lesen:
Leben wir, so leben wir dem HERRN; sterben wir, so sterben wir dem HERRN. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des HERRN. Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, daß er über Tote und Lebendige HERR sei.