Der Wahlvorstand ist für den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl zuständig. Zur Vorsitzenden des Wahlvorstandes wurde Renate Meinhardt (Kirchenälteste der Gemeinde) berufen. Die Mitglieder des Wahlvorstandes: Renate Meinhardt (Vorsitz), Stellvertretung: Elke Bolte-Albrecht; Lukas Kiepe (Schriftführer), Stellvertretung: Dr. Dietrich Doering; Beisitzer/-innen: Ursula Prechel, Heinfried Grunz & Monika Rennert.
Interview mit Renate Meinhardt
Renate Meinhardt ist in der Evangelischen Friedenskirche Kirchenälteste. Kirchenälteste haben laut Artikel 40 der Grundordnung „die Aufgabe, die Pfarrer in der Wahrung der kirchlichen Lebensordnung, im Gottesdienst und in der Seelsorge zu unterstützen und ihnen in ihrem geistlichen Amt durch Gebet, Trost und Mahnung beizustehen“. Renate Meinhardt ist zudem Vorsitzende des Wahlvorstandes für die Kirchenvorstandswahl am 29. September 2013. Über diese sprachen wir mit ihr.
Frau Meinhardt, es ist Superwahl-Monat. Dass die Landtags- und Bundestagswahl am 22. September ein gewisse Relevanz hat, leuchtet vielen Wählern und Wählerinnen ein. Warum gehen Sie am darauffolgenden Sonntag schon wieder wählen?
Meinhardt: Ich gehe wählen, weil ich selber 12 Jahre im Kirchenvorstand war. Diese Arbeit ist wichtig, um Veränderungen in der Gemeinde zu bewirken. Wählen ist überhaupt wichtig, denn wir haben die Freiheit der Wahl. Die Möglichkeit demokratischer Wahlen ist ein hohes Gut.
Wer darf eigentlich gewählt werden und wer ist wahlberechtigt?
Meinhardt: Wählbar sind Gemeindeglieder, die 18 Jahre alt sind. Auf den Stimmzettel finden sich 15 Wahlvorschläge. Der neue Kirchenvorstand wird sich verjüngen, weil wir viele Kandidaten zwischen 40 und 50 Jahren haben. Keiner der neuen Bewerber ist älter als 50 Jahre. Wahlberechtigt ist, wer 14 Jahre alt und Gemeindeglied ist.
Für die Mitarbeit im Kirchenvorstand gibt es nicht nur eine untere Altersgrenze (Volljährigkeit), sondern auch eine obere. Wie stehen Sie zu dieser Altersgrenze von 70 Jahren?
Meinhardt: Ich persönlich finde es nicht gut, dass diese Altersgrenze gezogen wird. Aufgaben, die man bisher gerne erledigt hat, sollen plötzlich nicht mehr wahrgenommen werden. Das verstehe ich einfach nicht! Die Lebenserwartung steigt, warum sollte diese spürbare Steigerung nicht auch in der Kirche möglich sein. Ältere Menschen sind heute vitaler und nehmen mehr am gesellschaftlichen Leben teil als früher. Die Altersgrenze ist somit eine Bremse für die Kirche.
Die Wahlbeteiligung in unserer Gemeinde war 2007 gering: um 10 Prozent, genau 385 Wählerinnen und Wähler. Der Kasseler Durchschnitt lag bei 12 Prozent, in der Landeskirche waren es 25 Prozent. Warum steht die Friedenskirche so schlecht dar?
Meinhardt: Man kann nur Vermutungen anstellen. Ein Grund ist sicherlich die hohe Fluktuation. Bei uns im Stadtteil bleiben viele Menschen nicht lange: Es gibt viele Umzüge. Wer nicht lange bleibt, bindet sich auch nicht an die Kirchengemeinde. Auf dem Land ist das anders. Die Leute bleiben dort länger, binden sich mehr. Deshalb ist der Gemeinsinn stärker.
Erstmals gibt es die Möglichkeit einer Online-Wahl, damit betritt die Kirche Neuland. Glauben Sie, die Online-Wahl wird die Wahlbeteiligung erhöhen oder wird die Online-Wahl nur die Briefwahl verdrängen?
Bei den jüngeren Wählern vermute ich eine gute Annahme. In diesem Segment dürfte die Wahlbeteiligung steigen. Da die Jüngeren viel im Internet unterwegs sind, glaube ich, dass sie mehr Gebrauch von der Onlinewahl machen.
Frau Meinhardt, vielen Dank für das Gespräch!
// Das Interview führte Lukas Kiepe.