Gemeindebrief September – November 2019

Anfang September ist der neue Gemeindebrief 4-2019 erschienen und kann hier eingesehen werden. Die Themen der aktuellen Ausgabe:

Angedacht

Liebe Leserinnen und Leser,
bunt geschmückt ist auch in diesem Jahr der Altar zum Erntedankfest. Doch wer im Sommer übers Land gefahren ist, hat gesehen, dass die Felder schon früh gelb und abgeerntet in der Sonne
lagen. Die Bauern sorgen sich um den Ertrag ihrer Arbeit; und die Gärtner in der Stadt fragen, wie Bäume und Blumen die Trockenheit überstehen sollen. Die Folgen des Klimawandels sind überall zu sehen. Das Erntedankfest erinnert uns: Es ist nicht selbstverständlich, dass alles gut wächst und dass reichlich geerntet werden kann, sondern es liegt an Gottes Segen und steht in unserer Verantwortung.
Die Erde „bebauen und bewahren“, nennt die Bibel diese Verantwortung. Am 22. September, wenn wir Erntedankgottesdienst feiern, werden zugleich die Kirchenvorstände in allen Gemeinden unserer Landeskirche neu gewählt. In den vergangenen sechs Jahren haben Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher Verantwortung für unsere Gemeinden übernommen. Auch sie haben „bebaut und bewahrt“. Wir sind dankbar für den Segen, den Gott auf ihre Arbeit gelegt, und für die Früchte, die sie getragen hat. Es ist großartig und wir freuen uns darüber, dass sich auch in diesem Jahr wieder Menschen zur Wahl stellen. Sie zeigen, dass es ihnen gerade jetzt wichtig ist, sich in ihrer Kirche zu engagieren.
Sie alle können ihnen dabei den Rücken stärken, indem Sie an der Wahl teilnehmen. Dadurch zeigen Sie, dass Ihnen die vielfältige Arbeit Ihrer Kirchengemeinde und das Engagement der Ehrenamtlichen am Herzen liegt. Das stärkt uns alle. Das ist gerade jetzt und immer wichtig.
Herzlich grüßt Sie Ihre
Jutta Richter-Schröder

Beispiele der Diakonie in unserem Bereich

Besuchsdienst der Gemeinden

Brigitte Zechmeister engagiert sich im Besuchsdienst. „Ich kann mir gar nichts Schöneres vorstellen“, sagt die 72-jährige, die regelmäßig zu drei Frauen nach Hause geht, um ihnen eine Stunde Zeit zu schenken. „Manchmal haben die Besuchten so viel zu erzählen, dass ich kaum zu Wort komme, manchmal bin ich das Fenster zur Welt: Da wollen sie von mir wissen, was es Neues
gibt.“ Beides ist wichtig: das offene Ohr für alles, was die Menschen bewegt und den Kontakt zu halten zu denen, die nicht mehr so mobil sind.
Sieben Frauen und zwei Männer sind im Diakonischen Besuchsdienst des Kooperationsraums Kassel-Mitte ehrenamtlich aktiv. Nach den Erfahrungen mehrerer Kirchengemeinden, dass sie allein keinen Besuchsdienst mehr aufrechterhalten konnten, haben sich Friedenskirche, Adventskirche-Wehlheiden, Kreuzkirche, Südstadtgemeinde sowie die Kirchengemeinde Kassel-Mitte vor vier Jahren zu diesem Projekt zusammengeschlossen. Es gab viele Ideen: Besuche bei Kranken, am Geburtstag, bei Neuzugezogenen oder bei jungen Eltern – die Entscheidung fiel zugunsten der Älteren und für regelmäßige Kontakte, die über die Zeit wachsen können. „Davon habe ich selbst viel“, betont Zechmeister. „Wenn ich erfahre, was die Menschen alles erlebt haben – manches ist
kaum zu glauben!“ Viele Erlebnisse werden erst erzählt, wenn Vertrauen entstanden ist. Hier kann es zu dichten, persönlichen Momenten kommen.
Manchmal gibt auch schwierige Situationen, mit denen die Besucherinnen konfrontiert werden: Probleme innerhalb von Familien, Krankheit und Sterben gehören dazu. Alle sind zur Verschwiegenheit verpflichtet: Was einem Besucher anvertraut wird, wird nicht weitererzählt. Um mit den eigenen Belastungen umzugehen, findet für die Besuchenden viermal jährlich ein Erfahrungsaustausch unter Supervision statt. Dadurch sind sich die Mitglieder des Besuchsdienstes auch untereinander nahegekommen.
Wenn Sie selbst regelmäßig besucht werden möchten, dann wenden Sie sich an Pfarrer Baier, der die Arbeit koordiniert (Tel. 17673). Manchmal ist die Hemmschwelle, um Besuche zu bitten, groß. Daher findet zunächst ein Treffen zum gegenseitigen Kennenlernen statt. Wenn Besuchter wie Besucherin feststellen: „Wir verstehen uns!“, dann werden weitere Termine verabredet. Für Brigitte
Zechmeister steht fest: „Ich freue mich so, dass ich mich hier sinnvoll einbringen kann!“
Joachim Baier

Ein reges Mit- und Füreinander in der Goethestraße 15

Den Lebensabend in den eigenen vier Wänden verbringen – das wünschen sich viele Menschen.
Wenn das Alter und körperliche Beschwerden das Leben in der eigenen Wohnung schwer machen, bedeutet das dann Seniorenheim? Wenn die Treppen zu steil sind und der Haushalt überfordert! Wo und wie kann man dann wohnen?
Die Diakoniestationen der Evangelischen Kirche in Kassel gGmbH stellen sich diesen Fragen und Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft. Ein Ergebnis ist das Quartiers- und Wohnprojekt „Goethe 15 sen“ seit 2011 in der Goethestr. 15.
In Kooperation mit der GWH gibt es barrierearme Wohnungen für Senioren. Im Erdgeschoss befindet sich ein Pflegebüro und der Nachbarschaftstreff GoetheSalon. Das Pflegebüro berät und unterstützt bei Hilfs- und Pflegebedürftigkeit und sorgt für eine kompetente Hilfe und Pflege zu Hause.
Mit den Angeboten des Nachbarschaftstreffs GoetheSalon werden für Bewohner des Hauses und des Quartiers Begegnungs- und viele Gemeinschaftsmöglichkeiten angeboten. Gegen Einsamkeit, Rückzug und Isolation gibt es zahlreiche Angebote wie Cafénachmittage, Mittagstisch, Spielenachmittage, Gruppe „Selbständig im Alter“, PC Kurse für Senioren, Bewegungsangebote und  geistliche Treffen. Alle Angebote werden von ehrenamtlichen Mitarbeitenden durchgeführt, unter dem Motto: Senioren engagieren sich für Senioren. So bietet sich die Möglichkeit sich selbst noch mit eigenen Fähigkeiten und Kräften einzubringen. Aktuell engagieren sich über 25 Senioren im GoetheSalon. Freundschaften untereinander entstehen und eine Nachbarschaftshilfe entwickelt  sich selbständig.
Eine der Engagierten sagt: „Es ist ein reges Miteinander und Füreinander in der Goethestr. 15 geworden – man kennt sich, tauscht sich aus und hilft einander. Es ist wohltuend zu sehen, wie eine große Gemeinschaft entstanden ist und man gut aufgehoben ist. Neue Teilnehmende wie auch neue Ehrenamtliche mit ihren neuen Ideen sind herzlich willkommen. Die Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden im Kooperationsraum bereichert darüber hinaus in vielen Bereichen die Arbeit.
Alter hat viele Facetten und unterschiedliche Bedürfnisse. Wir möchten in der Quartiersarbeit auf unterschiedliche Bedürfnisse eingehen und den Menschen mit Liebe und Zuwendung begegnen.
Marion Lamm-Dietrich

Begegnungscafé Wehlheiden

Seit drei Jahren ist jeden Freitag um 16 Uhr das „Begegnungscafé“ im Katharina- von-Bora- Haus geöffnet. Als Gäste kommen Geflüchtete, überwiegend aus der Unterkunft in der Kohlenstraße. Ein kleines Team aus engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lädt ein. Meist kommen Familien mit ihren kleinen Kindern und Jungen, die im Jugendkeller Tischtennis,  Kicker und Billard spielen. Im Café gibt es Kaffee und Kuchen, Tee, Wasser und Saft. Es werden Spiele gespielt und Fragen beantwortet. Oftmals brauchen die Flüchtlinge Unterstützung beim Ausfüllen der vielen Formulare oder Hilfe bei der Wohnungssuche. Höhepunkte im Jahr sind gemeinsame Ausflüge mit Picknick oder das gemeinsame Weihnachtsessen, zu dem alle etwas beisteuern.
Kersti Schwarze

Diakoniesammlung 2019 für das Diakonische Werk Region Kassel

Trotz staatlicher Hilfen fallen immer wieder Menschen durch unser soziales Netz. Kindern und Jugendlichen fehlt ein Elternhaus, das sie begleitet, schützt und motiviert. Erwachsene
geraten in Lebenskrisen. Familien brauchen Beratung in der Partnerschaft oder bei der Kindererziehung. Menschen geraten in finanzielle Not durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit. Alte Menschen werden dement oder pflegebedürftig.
Das Diakonische Werk ist gelebte Kirche in unserer Region. Helfen Sie mit Ihrer Spende. Diakonisches Werk Region Kassel.
BEGEISTERT MENSCHLICH
Spenden-Konto: Evangelischer Stadtkirchenkreis Kassel, IBAN DE21 5206 0410 0202 2002 01, Stichwort: Diakoniesammlung 2019
Oder online spenden: www.dw-region-kassel.de

Nachbarschaft: Aus den Gemeinden der Kreuzkirche und Wehlheiden

Hardy Rheineck

Wird mit Beginn des Jahres 2020 die Pfarrstelle Wehlheiden III übernehmen. Im Gottesdienst und im Kirchenvorstand haben wir ihn schon kennenlernen können und freuen uns nun auf sein Kommen.

Orgel Adventskirche

Im Frühjahr hatten wir um Spenden gebeten, damit die Orgel der Adventskirche renoviert werden kann. Wir danken allen, die so schnell geholfen haben, dass nun über die Sommerferien die Orgelbaufirma Bosch unsere Orgel sanieren kann. Und so sieht sie zurzeit aus: nur das leere Orgelgehäuse steht, alle Pfeifen wurden ausgebaut und werden überholt, auch der Blasebalg und die Zuleitungen werden erneuert. Denn schon nach den Sommerferien soll unsere Orgel neu erklingen.