Pfarrstellen und Kirchen auf dem Prüfstand

Die Synodalen des Evangelischen Stadtkirchenkreises Kassel befassten sich auf ihrer letzten Tagung im vergangenen Jahr mit Strukturveränderungen.

36 Pfarrstellen bekomme der Stadtkirchenkreis ab 1. Januar 2018 von der Landeskirche zugewiesen, berichtete Stadtdekan Jürgen Renner. „Wie schon in der Vergangenheit müssen wir uns weiterhin auf Stellenanpassungen einstellen“, so Renner. Der Stadtkirchenkreis bewege sich im Korridor, den die Landeskirche in den letzten Jahren vorgegeben habe.
Stadtkirchenkreis verteilt Pfarrstellen künftig selbst
Gleichzeitig übertrage die Landeskirche die Verantwortung für die Pfarrstellenverteilung an den Stadtkirchenkreis. Konkret bedeute dies, dass der Stadtkirchenkreis die 36 Stellen den 22 Kasseler Kirchengemeinden selbst zuordne. Im kommenden Jahr gehe es nun darum, ein transparentes Verteilungsmodell zu erarbeiten. Dieses solle neben der Anzahl der Gemeindeglieder auch weitere kirchliche Aufgaben berücksichtigen.
Zehn neue Pfarrerinnen und Pfarrer
Außerdem berichtete Renner über die Pfarrstellensituation. „Nach zahlreichen Vakanzen seit Sommer sind jetzt fast alle Pfarrstellen wiederbesetzt“, so Renner. Zehn neue Pfarrerinnen und Pfarrer nehmen noch bis Mitte Januar ihren Dienst in insgesamt sieben Kirchengemeinden auf bzw. haben ihn bereits angetreten.
Kategorisierung von Kirchen
Ein weiteres Thema, dass den Stadtkirchenkreis im kommenden Jahr  beschäftigen werde sei die Kategorisierung der 33 Kasseler Kirchen, berichtete Stadtdekanin Barbara Heinrich. Es gehe darum, die Kirchen nach überregionaler, regionaler und lokaler Bedeutung zu klassifizieren und somit die Mittelvergabe zu steuern. Die Landeskirche habe dazu ein Raster für die Bewertung vorgelegt. „Wir haben Zustand, Symbolwert, Nutzung, Zukunftsentwicklung und Einzugsgebiet unserer Kirchen zu gewichten“, so Heinrich. Daran bemesse sich, ob Bauunterhaltung, Ausgestaltung oder nur die Sicherung der Gebrauchsfähigkeit einer Kirche finanziert werde. Ziel sei, die Kategorisierung bis zum Ende der aktuellen Wahlperiode der Kirchenvorstände im Jahr 2019 abzuschließen.
Neben den Kirchen lege man im Stadtkirchenkreis seit langem ein Augenmerk auf die Gemeindehäuser. „Als Kirche in der Stadt haben wir Entwicklungspotential für unsere Gebäude, das wir weiterhin nutzen werden“, so Heinrich. Aktuelles Projekt sei die Umnutzung des Gemeindehauses der Lukaskirche in Niederzwehren zur Einrichtung einer Tagespflege der Diakoniestationen mit 20 Plätzen. Die Eröffnung sei für Frühjahr 2019 geplant. (13.12.2017)