Landeskirche fördert unabhängige Flüchtlings- und Asylverfahrensberatung mit einer Million Euro

Forführung von 6,5 Stellen bis 31. Dezember 2021. Kassel (medio). Die kirchliche Flüchtlings- und Asylverfahrensberatung wird weiterhin unterstützt:
Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat für ausgewählte Beratungsstellen in den Regionalen Diakonischen Werken der Landeskirche und für die Verfahrensberatung in den Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen weitere Mittel in Höhe von einer Million Euro zur Verfügung gestellt. Damit könnten bis zum 31.12.2021 insgesamt 6,5 Stellen fortgeführt werden, teilte die Pressestelle der Landeskirche mit.
Zum einen handele es sich um drei Stellen in den Hessischen Erstaufnahmeeinrichtungen in Rotenburg, Kassel und Neustadt. Die übrigen 3,5 Stellen seien in den regionalen diakonischen Werke Fulda, Marburg-Biedenkopf, Kassel, Werra-Meißner und Hanau-Main-Kinzig verortet. Während der Schwerpunkt der Beratungsarbeit in den Erstaufnahmeeinrichtungen auf Asylverfahrensfragen liege, sei das Beratungsangebot in den Regionalen Diakonischen Werken weiter gefasst und richte sich an Geflüchtete, die bereits den Kommunen zugewiesen worden sind, heißt es.
Brinkmann-Weiß: Qualifizierte und unabhängige Flüchtlingsberatung ist für Geflüchtete und Gesellschaft wichtig
Der Entscheidung für die weitere Förderung sei eine Überprüfung der Diakonie Hessen und des Dezernats Diakonie und Ökumene der Landeskirche vorausgegangen, an welchen Orten und in welchem Umfang weiterhin ein erhöhter Bedarf für Beratungsarbeit an geflüchteten Menschen bestehe. Nach Auskunft von Oberlandeskirchenrätin Claudia Brinkmann-Weiß habe die Prüfung ergeben, dass der Bedarf weiterhin hoch sei. Daher freue sie sich sehr, dass die Beratungsarbeit für Geflüchtete für weitere drei Jahre fortgesetzt werden könne. Brinkmann-Weiß ist davon überzeugt: «Eine qualifizierte und unabhängige Beratung ist sowohl für die Geflüchteten als auch für die Gesellschaft wichtig. Für die Zukunft hoffe ich, dass die politisch Verantwortlichen diese Wichtigkeit erkennen und die Arbeit mit den notwendigen Mitteln ausstatten.»
Silvia Scheffer, seit vielen Jahren tätig in der Flüchtlingsberatung im Diakonischen Werk im Schwalm-Eder-Kreis, kann die Notwendigkeit der regionalen Beratungstätigkeit aus Sicht der Praxis nur bestätigen: «Unter den Flüchtlingen bemühen sich die einen nach Kräften um Integration, andere stehen unter starkem Ausreisedruck. Beide Situationen sind schwierig zu bewältigen. Wenn Kirche hier verlässlich unterstützt und berät, dann trägt sie zu Recht und Gerechtigkeit bei. Das trauen ihr sowohl Eingewanderte als auch Einheimische zu.» (06.03.2019)

Foto der Skulptur „FLUCHT 52 000 Kraniche“ von Nina Frey. 52 000 handgefaltete Kraniche symbolisieren Flüchtende, die das Mittelmeer queren und Asyl suchen.